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ToggleUnsere Erfahrungen im Dialog im Dunkeln in Wien
Einer der Beiträge die ich am längsten vor mir hergeschoben hatte, ist unser Erfahrungsbericht über „Dialog im Dunkeln“ in Wien. Was am Ende des Tages blieb, ist eine aussergewöhnliche und emotionale Erfahrung die wir so noch niemals machen durften. Allerdings für uns als Reiseblogger eher schwierig: Es gibt absolut kein Bildmaterial. Wieso? Weil es nicht nur schummrig war, sondern zappenduster! Das hier ist also der erste Blogbeitrag der komplett ohne Bilder auskommen muss.
Menschen haben fünf Sinne, die sie nutzen, um ihre Umgebung wahrzunehmen: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Was aber passiert, wenn man für eine Stunde einem dieser Sinne beraubt wird? Wie kommt man klar? Was macht es mit einem? Genau das ist das Konzept hinter dem Erlebnis Dialog im Dunkeln, welches von blinden Menschen geführt und teilweise auch organisiert wird. Die Macher möchten ein Forum bieten, um auch sehenden Menschen die Möglichkeit zu geben, einmal in die Welt eines Blinden abzutauchen. Und schon bei der lustigen Einweisung wurden wir gefragt: „Was macht ihr denn hier, es gibt nix zu sehen“. Aber für diese Erfahrung ist das auch völlig egal…
Was ist Dialog im Dunkeln?
Dialog im Dunkeln ist eine Ausstellung, die von einem blinden oder sehbehinderten Guide durchgeführt wird. Die Ausstellung findet komplett im Dunkeln statt, wobei du als Besucher verschiedene Szenarien durchleben kannst, wie z.B. eine Straße, einen Park oder ein Boot. Die Guides helfen dabei, sich in der Dunkelheit zurechtzufinden und unterstützen dabei, die Welt der Blinden zu entdecken.
Mit dem Blindenstock durch die Hallen von "Dialog im Dunkeln"
Das Erlebnis wird schnell zur knallharten Aufgabe. Bereits am Eingang und dem Beginn der Führung wird einem bewusst was Dunkelheit tatsächlich bedeutet. Ich gebe zu, mich hatte es sehr oft in den Fingern gejuckt, kurz nach dem Handy zu greifen, um schnell wieder Licht zu machen. Einige Schritte später – man hat sich noch lange nicht an die herrschende Situation gewöhnt – gibt es die ersten kleinen Challenges zu bestehen: Eine Treppe hoch laufen, einem Geländer folgen, sich setzen oder auch einfach nicht dauernd auf seinen Vordermann aufzulaufen. Man sehnt sich nach einem Spalt Licht, einem Orientierungspunkt. Doch es herrscht Dunkelheit und das für eine ganze Stunde.
Erst mit der Zeit beginnt man den Blindenstock etwas sinnvoller einzusetzen. Diesen gab es direkt am Eingang in die Hand. Uns wurde gesagt wir sollen ihn nutzen. Auch das WIE wurde geklärt. Aber am Anfang ist man einfach mit der Situation total überfordert. In der Dunkelheit und mit der ganz neuen Herausforderung, wurde mir leider viel zu spät klar, dass ich den Blindenstock nicht nur blöde mit mir herumtragen sollte, sondern ihn sinnvoll zum Vortasten einsetzen kann.
Und „ruuuums“ war ich schon wieder auf meinem Vordermann aufgelaufen. Ich entschuldigte mich abermals höflich. Er grummelte nur noch vor sich hin. Dicht hinter mir war Maria. Ich wollte heldenhaft sein und voraus gehen. Eine wirkliche Hilfe war ich nicht und auch sie rauscht bereits zum vierten Mal mir direkt in den Rücken.
Eine Bootsfahrt im Dunkeln
Dann sollten wir noch in ein Schiff steigen und eine Bootsfahrt machen. Was? Waaaaas? Ich war mittlerweile echt sicherer geworden und unser sympathischer Führer hatte uns ausreichend Mut zugesprochen und unterstützt. Aber ein Boot? Wasser? Ich dachte ich flipp aus. Natürlich war das Ganze „nur“ simuliert und es gab kein Wasser in das ich fallen und ertrinken hätte können. Aber trotzdem. Es war echt nicht leicht überhaupt ins Boot zu kommen und darin Platz zu nehmen. Ich war froh als unsere „Bootsfahrt“ zu Ende war.
Auch ganz am Schluss der Führung durch die Dunkelheit, gibt es etwas zu entdecken, was als Sehender mit Licht eher mittelmäßig spannend wäre: Eine Bar, ein Getränk und du sollst einfach nur bezahlen. Aber mehr verrate ich dir nicht. Denn ich möchte dich ermutigen, wenn du mal in Wien bist, diese unfassbar lehrreiche Erfahrung im Dialog im Dunkeln selbst zu machen.
Checkt dafür doch einfach mal deren Homepage auf: www.imdunkeln.at
Wer sollte Dialog im Dunkeln besuchen?
Dialog im Dunkeln ist für alle Menschen geeignet, die bereit sind, sich auf eine einzigartige Erfahrung einzulassen. Es ist eine Gelegenheit, seine Komfortzone zu verlassen und seine Sinne auf eine andere Art und Weise zu nutzen.
Wie lange dauert die Tour bei Dialog im Dunkeln?
Die Tour bei Dialog im Dunkeln dauert etwa eine Stunde. Es kann jedoch sein, dass es je nach Gruppengröße und Besucherzahl zu Abweichungen kommen kann. Plane also mit gemütlichem Ankommen etwa 1 1/2 Stunden ein.
Wie kann man Tickets für Dialog im Dunkeln Wien erwerben?
Tickets für Dialog im Dunkeln Wien können online auf der offiziellen Website oder vor Ort erworben werden. Es wird empfohlen, die Tickets im Voraus zu kaufen, da die Ausstellung oft ausverkauft ist.
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