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ToggleVerona ist bekannt für Shakespeares Romeo und Julia, bietet aber noch viel mehr interessante Sehenswürdigkeiten in romantischer Kulisse. Für uns war Verona eine Reise wert, als wir das letzte Mal am Gardasee waren. Wir sind mit dem Zug von Desenzano nach Verona gefahren. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten und der Zug machte nur einen Halt in Peschiera del Garda, so dass man auch von dort aus bequem vom Gardasee aus einen Städtetrip nach Verona hätte unternehmen können. Der Bahnhof Veronas Porta Nuova liegt sehr zentral und man ist in ca. 20 Minuten zu Fuß im Stadtzentrum.
Unser Stadtspaziergang durch Verona
Auf dem Weg vom Bahnhof in die Altstadt war unsere erste Station die berühmte Piazza Brà. Die Piazza Brà ist einer der größten und schönsten Plätze Italiens und nicht zuletzt wegen des antiken römischen Amphitheaters aus dem 1. Jahrhundert berühmt. Die Arena von Verona ist bemerkenswert gut erhalten und wird heute für verschiedene Opernaufführungen und Konzerte genutzt. Gerne hätten wir die Arena auch von innen besichtigt, leider war der Eintritt zu diesem Zeitpunkt nicht möglich aufgrund von Umbauarbeiten. Was genau um- oder aufgebaut wurde konnten wir leider nicht herausfinden. Aber auch von außen ist die Arena eine beeindruckende Sehenswürdigkeit von Verona und sollte auf jeden Fall auf der To-do-Liste stehen.
Eine Übersicht der anstehenden Konzerte und Opern in der Arena von Verona findest du hier:
Arena di Verona
Die Arena von Verona wurde im ersten Jahrhundert n. Chr. erbaut und bietet rund 30.000 Zuschauern Platz. Heute gilt sie als eine der wichtigsten Opernbühnen der Welt. Wenn du ein Konzert oder eine Oper in der Arena von Verona besuchen möchtest, solltest du dir rechtzeitig Karten besorgen*. Auch eine Führung in der Arena solltest du dir rechtzeitig online buchen, da gerade an den Wochenenden Verona sehr stark besucht wird und du mit erheblichen Wartezeiten rechnen musst.
Eis essen und shoppen in der Via Giuseppe Mazzini
Von der Arena und der Piazza Bra aus schlenderten wir die Via Giuseppe Mazzini entlang, eine der beliebtesten Einkaufsstraßen Veronas. Obwohl wir natürlich nicht zum Shoppen hier waren, genossen wir den Spaziergang durch die engen, aber auch belebten Gassen sehr, da es einen reizvollen Kontrast zu den sonst sehr antiken Sehenswürdigkeiten der Stadt darstellte. In der Einkaufsstraße Via Mazzini gibt es natürlich auch unzählige Restaurants, Cafés und natürlich Eisdielen. Ein italienisches Eis ist nicht umsonst hochgelobt und wir haben uns dort natürlich erstmal eins gegönnt.
Am Ende der Via Mazzini gelangt man automatisch auf die Piazza delle Erbe, den ältesten Marktplatz Veronas. Besonders beeindruckend fanden wir die mittelalterlichen Häuser mit ihren Fresken und die imposante Brunnenfigur der Madonna Verona. Der Platz ist ein beliebter und belebter Treffpunkt, umgeben von vielen historischen Gebäuden und wenn du Glück hast, ist gerade Markt und du kannst typisch italienische Lebensmittel oder auch einfach frisches Obst und Gemüse einkaufen.
Toller Ausblick auf Verona vom Torre dei Lamberti
Ein weiterer Blickfang auf der Piazza delle Erbe ist der große Torre dei Lamberti, ein 84 Meter hoher Turm aus dem 12. Jahrhundert. Für einen kleinen Eintrittspreis kann man den Turm besteigen und wird mit einem spektakulären Blick über Verona belohnt. Ich habe mich für den Aufstieg entschieden, der etwas anstrengend und unbefriedigend ist, vor allem wenn man erst beim Abstieg merkt, dass es eigentlich auch einen Aufzug gegeben hätte. Aber die Mühe hat sich gelohnt und der Blick über die Stadt ist wirklich beeindruckend. Für Fotografen ist es natürlich schade, dass an manchen Stellen der Blick durch Netze etwas getrübt wird. Vom Turm aus sieht man die vielen roten Dächer Veronas, die umliegenden Hügel und auch den Fluss Etsch, der durch die Stadt fließt. Tickets für den Torre dei Lamberti kann man bereits hier online kaufen* und sich so Wartezeiten ersparen.
Einen kurzen Abstecher machten wir auch zu der Piazza dei Signori und den Gräbern der Scaliger. Die Piazza dei Signori ist ein eleganter Platz mit prächtigen Palästen und Statuen besonders beeindruckend ist die Statue von Dante Alighieri. In unmittelbarer Nähe dazu befinden sich auch die Scaliger-Gräber. das sind gotische Grabmäler der Scaliger-Familie die im 13. und 14. Jahrhundert über Verona herrschten.
Romeo und Julia - der Hype in Verona
Für viele Menschen wäre ein Besuch in Verona nicht komplett ohne einen Abstecher zur Casa die Giulietta, dem Haus der Julia von Romeo und Julia. Das berühmte Gebäude in der Via Capello zog auch uns an, da wir schon viel darüber gelesen und gehört hatten. Der Innenhof mit der großen Julia-Statue und dem berühmten Balkon, von dem aus Julia ihrem Romeo Liebesschwüre entgegengeschleudert haben soll (war eben nicht so, da es rein fiktionale Charaktere sind), war gar nicht so einfach zu erreichen, wie wir in verschiedenen Foren und Blogs gelesen hatten. Wer heute einen Blick auf den Balkon werfen möchte, muss sich anstellen und bezahlen.
Ob sich der Besuch immer noch lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für uns war das alles nix und wir gaben uns zufrieden mit einem Blick auf das Haus und die Menschenmaßen die davor standen. Willst du also unbedingt rein, solltest du dir unbedingt rechtzeitig Karten im Voraus kaufen*.
Castel San Pietro mit der Seilbahn erkunden
Unser letztes Ziel des Tages war das Castel San Pietro, eine beeindruckende historische Festung, die majestätisch auf einem Hügel am Ostufer der Etsch thront. Von hier aus hast du einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt von Verona und ihre Umgebung.
Geschichte des Castel San Pietro
Das Castel San Pietro wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und erweitert. Die Ursprünge der Festung reichen bis in die Römerzeit zurück, als der Hügel als strategischer Aussichtspunkt genutzt wurde. Im Mittelalter wurde die Festung von den Scaligeri, der Herrscherfamilie von Verona, weiter ausgebaut. Im 19. Jahrhundert diente Castel San Pietro den Österreichern während ihrer Besetzung Norditaliens als militärischer Stützpunkt.
Schönster Aussichtpunkt mit Blick auf die Stadt
Einer der Hauptanziehungspunkte von Castel San Pietro ist das spektakuläre Panorama. Vom Hügel aus hat man einen unvergleichlichen Blick auf die Altstadt von Verona, die Etsch und die umliegende Landschaft. Besonders bei Sonnenuntergang bietet sich ein unvergesslicher Anblick.
Mit der Seilbahn zum Castel San Pietro
Um zum Castel San Pietro zu gelangen, können Besucherinnen und Besucher entweder einen malerischen Spaziergang den Hügel hinauf machen oder die Standseilbahn, die Funicolare di Castel San Pietro, benutzen. Die Standseilbahn wurde 2017 wiedereröffnet und bietet eine bequeme und reizvolle Möglichkeit, die Festung zu erreichen. Die Fahrt dauert nur knapp eine Minute und bietet so auch den barrierefreien Zugang für eingeschränkte Menschen.
Unser Tipp: kaufe nur ein Ticket für eine Einfache Fahrt nach oben. Runterlaufen geht ganz easy.
Da diese kleine Standseilbahn nicht viele Personen befördern kann, muss mit Wartezeiten gerechnet werden. Preise und Öffnungszeiten kannst du auf der offiziellen Homepage einsehen unter: funicolarediverona.it/de/fahrkarten/
Welche Reisezeit ist die beste für einen Besuch in Verona?
Die beste Reisezeit für Verona ist das Frühjahr (März bis Mai) und der Herbst (September bis November), da die Temperaturen angenehm sind und die Menschenmengen überschaubar. Diese Zeiträume bieten auch die Möglichkeit, die Stadt und ihre Umgebung in vollen Zügen zu genießen, ohne unter extremen Wetterbedingungen oder überfüllten Sehenswürdigkeiten zu leiden. Vor allem an Wochenenden ist Verona sehr stark besucht und die Sehenswürdigkeiten ebenso stark frequentiert. Plane dies unbedingt bei einem Besuch ein!
Welche Hotels oder Unterkünfte sind empfehlenswert?
Verona bietet eine große Auswahl an Unterkünften für jeden Geschmack und Geldbeutel. Im Folgenden findest du einige empfehlenswerte Hotels und Unterkünfte in Verona, die für ihren Komfort, ihren Service und ihre gute Lage bekannt sind:
Luxushotels in Verona:
- Beschreibung: Ein elegantes 5-Sterne-Hotel im Herzen der Altstadt von Verona, nur wenige Schritte von der Kirche Sant’Anastasia entfernt. Luxuriöse Zimmer, Dachterrasse mit Panoramablick, erstklassiges Restaurant.
- Beschreibung: Ein stilvolles 4-Sterne-Hotel in unmittelbarer Nähe zur Arena di Verona. Spa-Bereich, Dachterrasse mit Whirlpool und Blick auf die Arena, sehr moderne und stilvolle Zimmer.
Mittelklassehotels in Verona:
- Beschreibung: Ein charmantes 4-Sterne-Hotel in der Altstadt, nur wenige Gehminuten von der Arena und Julias Haus entfernt. Komfortable Zimmer, freundlicher Service, reichhaltiges Frühstücksbuffet.
- Beschreibung: Ein gemütliches 3-Sterne-Hotel nur 50 Meter von der Arena di Verona entfernt. Sehr zentrale Lage, moderne und saubere Zimmer, freundliches Personal und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ferienwohnungen und Apartments in Verona:
- Beschreibung: Elegante Apartments im Herzen von Verona, ideal für längere Aufenthalte. Voll ausgestattete Küchen, stilvolle Einrichtung, zentrale Lage.
- Beschreibung: Eine Auswahl an geschmackvoll eingerichteten Apartments in verschiedenen Stadtteilen Veronas. Flexibilität, heimische Atmosphäre, gute Ausstattung.
Öffentlicher Nahverkehr in Verona
Verona lässt sich gut zu Fuß erkunden. Im Prinzip brauchst du kein Busticket. Wenn du länger in Verona bleibst und die Stadt auch außerhalb erkunden möchtest, empfehlen wir dir, den Bus oder das Fahrrad zu nehmen.
Das Busnetz in Verona wird von der ATV (Azienda Trasporti Verona) betrieben und ist gut ausgebaut. Zahlreiche Buslinien bedienen die Stadt und das Umland.
Verona verfügt aber auch über ein Fahrradverleihsystem namens „Verona Bike“, das eine praktische und umweltfreundliche Möglichkeit bietet, die Stadt zu erkunden.
In der ganzen Stadt gibt es zahlreiche Stationen, an denen Fahrräder ausgeliehen und zurückgegeben werden können.
Die Preise sind moderat und die Fahrräder können stunden- oder tageweise gemietet werden.
Bei einem Urlaub am Gardasee ist ein Städtetrip nach Verona mit dem Zug leicht zu bewältigen.
Der Hauptbahnhof von Verona heißt Verona Porta Nuova. Er ist ein wichtiger Knotenpunkt für regionale und nationale Züge.
Es gibt direkte Zugverbindungen zu vielen großen italienischen Städten wie Mailand, Venedig, Rom und Florenz, aber auch zum Gardasee (z.B. Bahnhof Peschiera del Garda).
Mit dem Auto nach Verona
Parken in Verona ist wie in jeder anderen großen Stadt: bescheiden. Die Parkplätze sind rar und der Verkehr ist ziemlich dicht. Nach Rom oder Mailand mit dem Auto zu fahren, ist völlig absurd, Verona ist aber durchaus auch mit dem Auto machbar. Die vier zentralsten Parkmöglichkeiten mit ausreichend Platz findest du hier:
Ein großes Parkhaus in der Nähe des Stadtzentrums, ideal für den Besuch der Arena di Verona und anderer zentraler Sehenswürdigkeiten.
Ein weiteres zentrales Parkhaus, direkt neben der Arena di Verona, perfekt für Veranstaltungen und Konzerte.
In der Nähe der Altstadt und leicht zugänglich für Touristen, die das historische Zentrum besuchen möchten.
Ein zentral gelegenes Parkhaus, das bequem für Besichtigungen und Einkäufe in der Innenstadt ist.
Empfehlenswert und günstiger als die zentralen Parkplätze ist der Parcheggio Centro Scambiatori:
Dies ist ein Park-and-Ride-Parkplatz außerhalb des Stadtzentrums, ideal für diejenigen, die ihr Auto abstellen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum fahren möchten. Ein Pendelbus verbindet den Parkplatz mit dem Stadtzentrum.
Unser Tipp: Früh anreisen und genügend Zeit einplanen, vor allem in der Hochsaison oder bei Veranstaltungen wie den Opernfestspielen in der Arena ist es ratsam, frühzeitig anzureisen, um überhaupt einen Parkplatz zu finden.
Gibt es spezielle Touren oder Führungen in Verona?
Verona lässt sich gut auf eigene Faust erkunden. Entweder zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn du aber nur wenig Zeit hast oder tiefer in die Geschichte der Stadt eintauchen möchtest, dann kannst du zum Beispiel an einer Stadtführung teilnehmen. Wir haben dir hier alternative Methoden aufgelistet um Verona noch schneller und/oder intensiver kennenzulernen:
Unser Fazit zu Verona:
Der Hype um Romeo und Julia ist in Verona nicht so allgegenwärtig, wie man meinen könnte. Und das ist auch gut so. Wir können dem Hype nichts abgewinnen, da es sich eigentlich um eine erfundene Geschichte handelt und die Stadt das Ganze mittlerweile zu stark finanziell ausschlachtet. Das ist schade aber natürlich auch durchaus nachvollziehbar.
Verona hat aber so viel mehr zu bieten als Shakespeare. Allen voran natürlich die eindrucksvolle Arena mit ihren extravaganten Aufführungen und berühmten Opern. Wenn du die Möglichkeit hast, in der Arena di Verona etwas zu sehen bzw. zu hören und dich das kulturelle Angebot auch interessiert, dann sei es dir wärmstens empfohlen.
Verona kann man an einem Tag oberflächlich besichtigen, besser sind aber zwei ganze Tage. Ein Ausflug vom oder zum Gardasee ist dank der schnellen Zugverbindung auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Alternativ ist die Strecke auch mit dem Auto gut zu bewältigen.
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