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ToggleAuschwitz-Birkenau: Das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz liegt nur 50 km von Krakau entfernt.
Wenn wir schon in Krakau sind, dann müssen wir unbedingt das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz besuchen. Wie wir dort hingekommen sind und alle Informationen die du für einen Besuch benötigst, erhälst du hier in diesem Beitrag. Allerdings möchte ich dir zuerst meine Eindrücke und Gefühle, die mir dieser Ort geschenkt hat, versuchen zu vermitteln, denn dieser Blog handelt „von den schönsten Orten der Welt“, doch auch die Schrecklichsten dürfen nicht vergessen werden!
Wie ist das Konzentrationslager Auschwitz eigentlich?
Natürlich machte ich mich bereits Tage vorher schlau, was man im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau alles ansehen kann. Die Gedenkstätte wurde nach der Befreiung relativ schnell für Besucher geöffnet und seither waren über 30 Millionen Menschen aus der ganzen Welt vor Ort. Direkt am Eingang war auch sehr viel los und die Menschen sammelten sich trichterförmig am Einlass. Unseren Rucksack mussten wir abgeben. Der war zu groß. Zwei Security-Checks später waren wir drin. Hier standen wir nun an dem Ort, an dem 1,1 Millionen Menschen starben bzw. vielmehr ermordet wurden!
Wir laufen vorbei am Stacheldraht, doppelte Absicherung. Und jede paar Meter ein Wachturm. Vor dem Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ hatte es mich vollends gepackt: Was für ein Zynismus und welch Menschenverachtung wurde hier gelebt? Die Ausstellungen in den Baracken fand ich interessant, doch der Ort selbst spricht für sich selbst. Und ja, wir hätten noch viel mehr Zeit für diesen Besuch einplanen sollen, denn wir konnten die vielen, deutschsprachigen Briefe, Meldungen, Schilder und Transportzettel lesen. Immer tiefer konnte man abtauchen in eine Zeit, die so unbegreiflich und auch so unbehaglich daherkommt. Es ist kein Ausflug, keine Sehenswürdigkeit. Es ist Geschichte, die zwar vergangen ist, doch immer weiter erzählt werden muss. Es ist die Geschichte von Vielen aber auch von Einzelnen, von Ausgebeuteten und Vertriebenen. Aber eben auch eine Geschichte von einer unbeschreiblich großen Anzahl an Ermordeten.
Am allermeisten prägen einen natürlich die Geschichten, mit denen die eigene Familie konfrontiert war. Maria hat polnische Wurzeln und ihre Eltern kamen aus Kluczbork. Die Germanisierung erschaffte aus polnischen Namen plötzlich wohlklingende, deutsche Namen. Aus Majcrzak wurde Mayer, aus Gizelski wurde Giesberg, aus Janowski wurde Janfeld und aus Magryta wurde Magritta (Marias Nachname). Einen interessanten und weiterführenden Artikel haben wir dir zu diesem Thema hier verlinkt. Wenn dich das Thema interessiert, dann ist auch die Namensverbreitungskarte ein sehr gutes Tool um ein wenig nach der Verbreitung deines eigenen Namens zu forschen. Das größte Interesse aber auch gleichzeitig das größte Unbehagen hatten wir, als wir die Toteslisten von Auschwitz vor Ort durchblätterten.
Auch der ursprüngliche, polnische Nachname von Maria tauchte in den Todeslisten von Auschwitz auf:
Wann sollte man nach Auschwitz kommen?
Jeder der die Möglichkeit hat sollte hier her kommen. Wenn du zum Beispiel ein paar Tage in Krakau verbringst, kannst dich von dort aus geführten Touren* durchs ehemalige Konzentrationslager Auschwitz anschließen oder du planst deinen Besuch auf eigenen Faust. Vom Hauptbahnhof in Krakau gibt es die Möglichkeit mit dem Busunternehmen Laykonik nach Auschwitz zu fahren. Die Fahrt war günstig, allerdings sind die Abfahrtspläne nur auf polnisch. Auch vor der Gedenkstätte in Auschwitz musst du dich entscheiden, ob du eine geführte Tour machen oder auf eigene Faust das riesige Areal erkunden willst.
Es gibt jeden Tag gewisse Zeitslots an denen nur geführte Touren hinein dürfen. Wenn du also ohne geführte Tour rein willst, solltest du dich entweder vorab informieren oder dich auf etwas Wartezeit einlassen. Das Prozedere ist leider relativ neu und kompliziert, deswegen erklären wir es dir hier nochmals in unserem Video:
Und ja, es gibt auch Tage da wird das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz von Besuchern überrannt. Dann kommt niemand mehr rein! Daher ist es ratsam nicht während der Schulferien oder am Wochenende nach Auschwitz zu kommen. Die Öffnungszeiten variieren je nach Monat. Eine genaue Auflistung findest du hier:
- Dezember: 08:00 - 14:00 Uhr
- Januar + November: 08:00 - 15:00 Uhr
- Februar: 08:00 - 16:00 Uhr
- März + Oktober: 08:00 - 17:00 Uhr
- April + Mai + September 08:00 - 18:00 Uhr
- Juni + Juli + August 08:00 - 19:00 Uhr
Wir hatten bei unserem Besuch zwei Fehler gemacht, die wir ein wenig bereuen: Das eben angesprochene Zeitfenster für die Tickets ohne Führung, war uns so nicht bewusst. Hier hätten wir uns besser informieren müssen. Es war aber kein Beinbruch da wir nur knapp eine Stunde warten mussten auf den Einlass.
Viel schlimmer war die Tatsache, dass wir einfach viel zu spät vor Ort waren. Natürlich hängt der Aufenthalt stark mit den individuellen Interessen eines jeden Einzelnen zusammen. Für uns war es aber eindeutig zu kurz. Eine Führung dauert bereits 3,5 Stunden und man sollte sich vor Augen führen, dass dies nur ein kleiner Bereich des kompletten Gelände ist. Wenn du dich intensiv mit dem Stammlager Auschwitz 1 und Lager Auschwitz-Birkenau 2 beschäftigen willst, wären sogar zwei Tage mehr als angebracht.
Was kann man im Konzentrationslager Auschwitz alles sehen?
Die grobe Einteilung des Geländes liegt in den beiden Lagern 1+2. Die Größe der Lager sollten dabei nicht unterschätzt werden. Innerhalb der Baracken gibt es verschiedene Exponate und Ausstellungen zu erkunden.
Das Stammlager Auschwitz 1
Das bekanntere und meist besuchte Lager ist das Stammlager Auschwitz 1. 1940 wurde hier das erste Männerlager erbaut und bereits zwei Jahre später folgte ein Frauenlager. Die ersten Experimente und Tötungen mit Zyklon B wurden hier durchgeführt und auch die ersten Juden wurden hier her transportiert und ermodert. Im Stammlager Auschwitz 1 fanden die allermeisten Tötungen durch Erschießung statt. Zu sehen gibt es unzählige Baracken und auch die Büros der SS, von denen aus der weitere Ausbau des Lagers organisiert wurde.
Das ehemalige Lager 2 Auschwitz-Birkenau
Das Gelände Birkenau ist noch größer als das Stammlager und gilt als das größte Konzentrationslager, in dem 1944 mehr als 90.000 Menschen gleichzeitig gefangen gehalten wurden. 13 km Lagerzaun, 10 km Lagerstraßen und mehr als 2 km Eisenbahnschienen geben einen ersten Eindruck über die Größe dieses Vernichtungslagers.
Übernachtungsmöglichkeiten in Auschwitz in der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers:
Wenn du dir wirklich Zeit nehmen willst – und ja, es lohnt sich – dann sind zwei Tage für beide Bereiche unbedingt notwendig. In der näheren Umgebung gibt es gute und günstige Unterkünfte:
Noch mehr über Polen kannst du hier erfahren:
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