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ToggleUnsere erste Ausfahrt mit unserem selbstausgebauten Camper in den bayerischen Wald
Um die Sehenswürdigkeiten im bayerischen Wald hatten wir uns im Vorfeld so gar keine richtigen Gedanken gemacht. Wir wollten einfach mal los auf unsere erste Tour mit unserem selbstausgebauten Camper. Ein paar Stellplätze hatten wir uns zwar schon, auf Google und in verschiedenen Apps, angesehen, um nicht völlig planlos zu starten, aber das war es dann auch schon.
Was sollte es also schon Sehenswertes im bayerischen Wald geben? Wandern, abschalten und einfach die Natur genießen? Genau darauf hatten wir Lust. Wir wollten gar keine Top-Sehenswürdigkeiten erkunden vor denen sich tausende von Menschen einfinden, sondern uns einfach mal nur treiben lassen. Slowtravelling nennt man das heutzutage. Dass es aber an manchen Tagen doch anders kam, das wussten wir in dem Moment noch nicht.
Anfahrt in den bayerischen Wald und unsere erste Nacht im Camper
Bereits während der Anfahrt taten wir etwas, was wir bisher noch nie getan hatten: Wir schalteten im Navi „Autobahn vermeiden“ ein und rollten gemächlich mit maximal 100 km/h durch die Gegend. Vorbei an vielen kleinen Dörfern und Ecken die wir so niemals gesehen hätten. Etwas anstrengend war es schon, naja sagen wir mal, zumindest ungewohnt. Aud das ständige Gang hoch- und wieder runterschalten und natürlich auch auf die verlängerte Reisezeit insgesamt, mussten wir uns erst einmal einstellen. Aber wir mussten ja nirgendswo hin. Es gab keine Termine, kein Check-In oder Check-Out. Einfach ankommen, genau dann wenn wir ankommen. Wir hatten ja jetzt unser Bett immer mit dabei…
Wir steuerten zuerst Lohberg an. Hier war Mario letzte Mal als er noch ein kleines Kind war und irgendwie hat sich im Bayerwald Tierpark auch bis heute nichts verändert. Wir waren ziemlich schnell durch, weil Menschenmassen sich durch den gesamten Tierpark drängten und wir nicht geraden angetan waren von der Haltung der Tiere. Positiv ist allerdings anzumerken, dass der Bayerwald Tierpark kein Zoo ist und daher auch nur die Tiere hält, die im bayerischen Wald auch beheimatet sind. Letztendlich muss daher also jeder selbst für sich entscheiden, ob sich der Besuch für einen lohnt.
Was sich definitiv für uns gelohnt hat, war die Weiterfahrt, am späten Nachmittag, zu unserem ersten Stellplatz. Wir waren zwar schon bei uns in der Nähe einmal „Probeliegen“ und hatten eine Nacht in unserem Camper verbracht, dennoch waren wir positiv angespannt, als wir auf den Parkplatz des Bikeparks einbogen.
Der Bikepark Geisskopf befindet sich in Bischofsmais (nicht zu verwechseln mit Bodenmais!) und ist für autarke Camper optimal. Zwar gibt es keine Toiletten (zumindest nicht nach 17 Uhr wenn alles geschlossen hat) dafür ist der Platz fast umsonst. Wer 1 € pro Nacht übrig hat (wollte von uns übrigens niemand haben) sollte sich auf jeden Fall den kleinen Ort Bischofsmais mal genauer ansehen. Hier gibt es übrigens auch einen echt guten Italiener: Ristorante Adria
Weiterfahrt zur 3-Flüsse-Stadt Passau an Tag 2
Unser erste Nacht war erstaunlich ruhig und wir schliefen beide fest durch. Nach dem Frühstück fuhren wir gleich ein Stückchen weiter süd-östlich nach Passau. Das sollte für den ersten Versuch, mit unserem Camper komplett autark unterwegs zu sein, auch das weiteste Ziel sein. Mit unserem Ford Transit hatten wir keine Probleme nach Passau hineinzufahren. Auf einem Park & Ride Parkplatz konnten wir unseren Camper parken und waren in weniger als 10 Minuten, zu Fuß, mitten in der City.
Passau hat uns prinzipiell sehr gut gefallen. Allerdings sind die Altstadt, das Dreiflüsseeck (hier fließen Ilz, Inn und Donau ineinander) und der Dom die wirklichen Highlights. Die andere Hälfte von Passau ist eher bestückt mit Geschäften und Läden, die es überall in jeder großen Stadt zu sehen gibt. Wir hatten aber keine Lust auf H&M, Media Markt und Co. und genossen unsere Zeit daher viel lieber am Wasser und in einem kleinen Cafe. Wir fanden die Zeit hier richtig schön und einen Besuch von Passau würden wir dir auf jeden Fall ans Herz legen, wenn du in der Gegend bist.
Alles in allem hat uns der Dreiburgensee sehr gut gefallen, obwohl auch noch am späten Nachmittag viel Badebetrieb herrschte.
Übernachtet hatten wir in dieser Nacht übrigens auf dem Platz der Schrottenbaummühle. Das Angebot der Familie Segl ist sozusagen die Eierlegendewollmilchsau. Neben Campingplatz, Pension und Gaststätte bieten die sehr freundlichen Gastgeber auch Stellplätze an, die absolut human im Preis sind. Wir haben für eine Übernachtung gerade einmal 8,50 € bezahlt und durften alle Annehmlichkeiten des Campingplatzes kostenfrei mitnutzen (Dusche, Toilette, Abwasser, Frischwasser etc.). Der Platz ist auch sehr schön an einem Fluss gelegen. Wir würden definitiv wieder vorbeischauen!
Beliebte Sehenswürdigkeiten im bayerischen Wald am Tag 3
Rißlocher Wasserfälle, Joska Glasparadies und der Rodel- und Freizeitpark in St. Englmar – am dritten Tag waren jede Menge beliebte Sehenswürdigkeiten des bayerischen Waldes und auch eine gute Portion Action dabei. Allerdings gab es auch die ernüchternde Erkenntnis, dass es hier nun definitiv vorbei war mit beschaulicher Einöde. Der Ort Bodenmais ist für den bayerischen Wald das, was der Titisee für den Schwarzwald ist: Too much!
In Bodenmais angekommen wollten wir fast schon wieder umdrehen. Ein Souvenirladen reiht sich an den nächsten. Restaurants und Cafes locken das hungrige Volk an. Doch Bodenmais ist eben auch der perfekte Ausgangspunkt für viele, beliebte Sehenswürdigkeiten im bayerischen Wald.
Die Rißlocher Wasserfälle hatten wir zuerst angesteuert. Eigentlich wollten wir auch den Tag nutzen und weiter wandern: Zuerst die Wasserfälle, dann hinauf zum Großen Arbersee. Allerdings war uns viel zu viel los. Der Weg hin, bis zu den Rißlocher Wasserfällen, war bereits so stark besucht, dass wir nicht mal mehr den selben Wanderweg zurück genommen hatten, sondern uns den Berg hintenrum wieder nach Bodenmais zurück geschlängelt haben. Hier war es übrigens sehr schön und den Reiz des bayerischen Waldes, konnten wir dort in aller Ruhe genießen.
Anstatt also einen Wandertag einzulegen, wie wir es eigentlich geplant hatten, waren wir nach gut zwei Stunden wieder zurück an unserem Camper. Bereits auf dem Rückweg hatten wir allerdings schon besprochen, dass wir dem Joska Glasparadies einfach mal einen Besuch abstatten. Dieser Touristenmagnet befindet sich nämlich ebenfalls in Bodenmais.
Glasparadies Joska in Bodenmais
Zum eigentlichen Glasparadies, in dem es Gläser und Glasfiguren in jeglicher Form, Größe und Farbe gibt, gehört im Übrigen auch ein Souvenirladen, ein großer Biergarten und sogar ein Schuhbecks Gewürzladen.
Der Rodel- und Freizeitpark in St Englmar
Am selben Tag, sind wir auch noch ins Rodel- und Freizeitparadies nach St. Englmar gefahren. Die Fahrt dauerte gerade einmal 30 Minuten. Allerdings waren wir eine Stunde vor Schließung erst vor Ort und leider überkam uns noch ein heftiger Regenschauer. Dieser zog aber zum Glück schnell wieder vorbei und wir konnten dann doch noch den kleinen Park genießen. Der Vorteil beim Rodel- und Freizeitparadies liegt ganz klar auf der Hand: Du zahlst nur für das was du auch wirklich fahren willst. Attraktionen gibt es auf der komprimierten Fläche genug, Kinder bis 16 Jahren haben aber eindeutig am meisten Auswahl. Für uns großen Kinder gab es neben einer Achterbahn, auch eine Allwetter-Schienenbahn und eine typische Rodelbahn. Die Preise sind fair, gerade auch für Familien gibt es günstigere Tickets bei zum Beispiel eine 6-er Karte die man bei verschiedenen Fahrten einsetzen kann.
Am letzten Tag noch auf den Arber
Am letzten Tag im bayerischen Wald wollten wir unbedingt nochmals raus in die Natur. Der Arber ist die größte Erhebung des bayerischen Waldes, nah an der Grenze zu Tschechien. Bei gutem Wetter hast du von dort oben einen grandiosen Ausblick. Wir hatten uns entschlossen mit der Seilbahn hinauf zu fahren und den Weg dann zurück zu wandern. An diesem Tag war es sehr warm und die Besucherströme auf dem Berg wirklich immens. Trotzdem konnten wir jeden Ausblick in Ruhe genießen und bekamen, trotz großem Andrang und einschränkender Coronaverordnung, einen Platz auf der Almhütte. Das Essen dort (Semmelknödel und Kuchen) war super lecker und die Portionsgröße war wirklich ausreichend. Also trotz Touristenmangnet absolut keine Touristenabzocke!
Wenn du auch auf den Arber willst, solltest übrigens unbedingt du ein paar Münzen dabei haben. Der Parkplatz am Fuße des Berges nimmt nämlich weder Scheine noch Giro- oder Kreditkarten. 3 Euro kostet dort das Parken für den ganzen Tag und es besteht nur die Möglichkeit mit 2 €, 1 € oder 50 Cent Münzen zu bezahlen.
Mit weiteren 10 Euro pro Fahrt (Berg- oder Talfahrt pro Person) bist du übrigens bei der Bergbahn dabei. Es gibt aber auch Kombitickets (Berg- und Talfahrt) für 13 Euro und sogar Familientickets. Die genauen Preise findest du hier!
Das erste Mal im selbstausgebauten Camper. Unser Fazit:
Es war einfach mega! So relaxed hatten wir es uns gar nicht vorgestellt. Jeder von uns hatte direkt „seine Aufgaben“ und alles lief reibungslos. Wir hoffen natürlich dass das auch weiterhin so gut bleibt. Geschlafen – und das war im Vorfeld Mario’s größte Sorge – haben wir wie Babys und die Isolierung unseres Campers hat die Hitze wirklich gut eingedämmt. Natürlich werden wir während dem Reisen mit dem Camper in Zukunft mit Sicherheit immer mehr feststellen was wir an unnötigem Equipment dabei haben oder auch, was uns vielleicht doch irgendwie noch fehlt. Bei unseren ersten Übernachtungen, waren wir aber von dem Reisen mit „leichten Gepäck“ sehr angetan. Deshalb geht es in den nächsten Tagen auch direkt wieder los…
Unser Video über unserem Campingtrip in den Bayerischen Wald
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