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ToggleVielleicht stieg Rotterdam direkt als Hidden Champion bei unsere Tour auf, weil wir keine Erwartungen hatte. Was kennst man schon von Rotterdam? Von diesem monströsen Hafen hast du sicher schon mal gehört. Vielleicht auch noch von der Erasmusbrücke oder der wunderschönen Markthalle. Wir zumindest, kannten sonst nicht viel über Rotterdam…
Rotterdam oder Amsterdam? Welche Stadt ist unser Favorit?
Wir haben uns diese Frage selbst mehrmals gestellt aber sind zu keinem Ergebnis gekommen. Eigentlich sind die Städte gar nicht miteinander vergleichbar, weil sie doch sehr verschieden sind. Rotterdam hat eigentlich nur in einem Punkt die Nase vorne: Es ist nicht annähernd so touristisch geprägt wie Amsterdam. Stört der Touristentrubel in Amsterdam? Ist das überhaupt wichtig? Wir finden, nein. Denn auch in Amsterdam gibt es Ecken in denen ihr fast alleine an einer Gracht steht. Rotterdam ist einfach insgesamt nicht so hektisch und überfüllt und bietet mehr Freiräume. Wie viel Freiräume Rotterdam bietet und auch wie grün die Stadt ist, sieht man am allerbesten von der Besucherplattform des Euromast aus. Diese Aussichtsplattform stellen wir dir weiter unten in diesem Beitrag genauer vor.
Also? Rotterdam oder Amsterdam? Am Besten Rotterdam UND Amsterdam. Nimm dir die Zeit, du wirst es nicht bereuen!
Welche Sehenswürdigkeiten musst du in Rottterdam unbedingt gesehen haben?
Central Station Rotterdam
Von unserem Campingplatz (Stadtscamping Rotterdam) machten wir uns mit dem Bus auf in die Innenstadt von Rotterdam. Egal von wo aus du startest oder wie du nach Rotterdam kommst, immer strandest du irgendwie am großen Hauptbahnhof der Stadt.
Die Centraal Station ist wirklich sehr zentral und ab hier kannst du gut alles zu Fuß weiter erkunden.
Wir haben dir hier auf dieser Karte unseren Spaziergang durch Rotterdam skizziert und dir unser liebsten Sehenswürdigkeiten markiert. Wir starten im Norden ganz oben bei der Nummer 1 im Bild und laufen einmal quer durch die Einkaufsstraßen von Rotterdam. Das Zentrum lädt hier zum Einkaufsbummel ein oder auf ein schnelles Mittagessen. Wir waren an dem Tag an beidem nicht sonderlich interessiert, denn wir wollten erst in der großen Markthalle schauen, ob wir dort etwas leckeres zu Essen finden.
Markthalle Rotterdam
Hinter der Nummer 2 auf der Karte verbirgt sich dann auch schon die riesige Markthalle von Rotterdam. Der recht junge Neubau aus dem Jahr 2014 gehört heute schon zu einem der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Rotterdam. Der Bau ist eine Kombination aus Markthalle, Einkaufszentrum, Tiefgarage und Wohnraum. Über 200 Appartements befinden sich auf den Außenseiten und auch an der Decke der Markthalle. Wenn du also nach oben siehst, kannst du tatsächlich bei manchen Leute in ihren Wohnraum schauen. Noch interessanter ist aber die Decke der Halle, denn sie ist das größte Kunstwerk der Niederlande. Der niederländische Künstler Arno Coenen hat die Decke der Markthalle gestaltet. Große florale Muster und frische Farben machen die Markthalle also auch von innen zu einem echten Hingucker.
Wir haben uns eine Pommes geholt und das Treiben an den Marktständen wird immer mehr. Gerade ist Schule aus und viele junge Leute treiben sich in den Gängen umher. Wir laufen weiter und lassen das hufeisenförmige, futuristische Bauwerk hinter uns und stolpern direkt auf die nächste Sehenswürdigkeit zu.
Alter Hafen
Die Markthalle, der alte Hafen und die ebenso futuristischen Kubushäuser liegen sehr nah beieinander und sind fast in Sichtweite. Am alten Hafen sticht ein Gebäude besonders hervor: Das Witte Huis. Durch seine Geschichte ist dieses Bauwerk sehr interessant und sehenswert, da dies das erste Hochhaus Europas war. Mit gerade mal 43 Metern ist das heute natürlich eine eher überschaubare Höhe, dennoch war es im Jahr 1898 das höchste zehnstöckige Gebäude in Europa. Der Hafen selbst ist weniger spektakulär, sondern strahlt eher sogar etwas Ruhe und Erholung aus. Die eher kleineren Schiffe wiegen im Wasser leicht hin und her. Man spürt, dass die hektischen Zeiten der Vergangenheit angehören und sich hier Touristen und Einheimische jetzt viel lieber gemütlich in den Cafes niederlassen. Interessant ist der Oude Haven aber dennoch, den hier war die Entstehung des Welthafens, wozu Rotterdam letztendlich zu Bekanntheit und Reichtum gelangte.
Kubushäuser
Wenn du am alten Hafen sitzt, dann kannst du direkt hinter dir die Kubushäuser von Rotterdam sehen. Diese skurrile Architektur der Häuser hat uns sehr gut gefallen und wir hatten sehr viel Glück, denn zu unserer Besuchszeit war fast gar nichts los. Der holländische Architekt Piet Blom ist für die Gestaltung und Umsetzung der Häuser verantwortlich. Auf drei Etagen kann man seit 1984 in zentraler Lage in Rotterdam wohnen. Die Häuser sind insgesamt um 45 Grad gedreht und wirken von außen, als ob man direkt aus dem Fenster fällt, wenn man es öffnet. Wenn du dem Mysterium der Kubushäuser auf die Schlichen kommen willst, dann lohnt sich ein Besuch im Museumshaus. Eines der Häuser steht nämlich für neugierige Blicke offen. Der Eintritt für 3 € pro Person ist human.
Walk of Fame
Über den Roterdammer Walk of Fame scheiden sich die Geister. Braucht es sowas? Ehrlich gesagt, wäre es uns keine Erwähnung wert, wenn es nicht auf dem Weg zum Hafen läge. Wer hier einen Walk of Fame wie in Los Angeles erwartet, der wird herb enttäuscht. Etwa 50 Platten mit eher lokalen und niederländischen Berühmtheiten schmückt die Straße. Obwohl „schmücken“ vielleicht auch schon etwas zu viel gesagt ist, weil die Platten sehr unsauber und verwittert aussehen. Für uns Touristen ist der Walk of Fame als Sehenswürdigkeit nicht wirklich relevant und höchstens einen kurzen Blick wert. Einen extra Umweg würden wir dafür aber nicht in Kauf nehmen.
Also ist es dir überlassen ob du den Weg von den Kubushäusern entlang des Hafens zur Erasmusbrücke nimmst oder ob du dem Walk of Fame doch einen Besuch abstatten willst.
Erasmusbrücke
Einen Tag in Rotterdam ohne die Erasmusbrücke ist fast unmöglich. Am Hafen sieht man das riesige Bauwerk schon von weiten. Und was dem New Yorker seine Brooklyn Bridge ist, ist für den Rotterdamer seine Erasmusbrücke. Etwas weniger pompös, dafür aber stylischer erstreckt sich die Brücke vom historischen Delfshafen hinüber zum Kop van Zui, welches durch seine vielen Baustellen und neuen Wolkenkratzern geprägt ist. Die 800 Meter lange Erasmusbrücke misst an ihrem höchsten Punkt 139 Meter. Einheimische nennen die Brücke auch liebevoll „De Zwaan“ also „Der Schwan“. Die Pylone die sich zum Himmel strecken, sehen nämlich – viel Fantasie vorausgesetzt – etwas wie ein Schwanenhals aus. Wir sind über die Erasmusbrücke einmal rüber und direkt auf der anderen Straßenseite wieder zurück, denn wir wollten unbedingt durch den Museumspark zum Euromast.
Museumspark
Der Museumspark ist der Ort für alle Kunstliebhaber. Im sehr grünen und hübschen Museumspark befinden sich insgesamt 6 Museen, darunter zwei sehr bedeutende Kunstmuseen: „Boijmans van Beuningen“ und „Kunsthal Rotterdam“. Dort findest du Kunst von den alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst. Auch empfehlenswert: Das Maritimen Museum. Hier erfährst du alles über den Hafen von Rotterdam und dessen bewegende Geschichte.
Euromast
Leider hatten wir keine Zeit mehr ein Museum zu besuchen. Wir haben den Museumspark nur für eine kurze Pause genossen und sind direkt weiter zum Euromast. Hier wollten wir unbedingt vor Sonnenuntergang ankommen.
Mit einer Höhe von 185 Metern ist der Euromast der höchste Aussichtsturm der Niederlande und deshalb schon eine tolle Sehenswürdigkeit, Allerdings ist die Aussicht auf Rotterdam und den Hafen so mega cool, dass es für uns sogar DAS Highlight von Rotterdam war. Also wenn du unseren Spaziergang von diesem Punkt aus starten willst, ist das eigentlich auch keine schlechte Idee, weil du dann bereits zu Beginn eine tollen Überblick über die Stadt gewonnen hast.
Die Aussichtsplattform des Euromast ist 112 Meter hoch. Bereits von dort hast du einen tollen Blick über die Stadt und den Hafen. Der Euromast hält aber noch einen ganz besondere Überraschung parat und zwar den Euroscoop. Dieser rotierende Lift ist ausserhalb des Euromasts angebracht und bringt dich bis zu 180 Meter in die Luft. Von dort oben kannst du sogar, mit etwas Glück, die 30 km entfernte Nordsee erkennen. Hier kannst du die Tickets dafür kaufen!*
Wo kann ich in Rotterdam mit dem Camper übernachten?
In Schiedam direkt unter Windmühlen
Da wir mit unserem Camper recht flexibel waren, haben wir gleich zwei Plätze in und um Rotterdam angesteuert. Der erste Platz war als Stellplatz selbst ein Highlight, weswegen wir die Location absolut empfehlen können. In Schiedam, einen Vorort von Rotterdam gibt es wunderschöne Windmühlen. Direkt darunter auf einem Parkplatz, dürft ihr für 7 € die Nacht bleiben. Sonntags ist der Platz sogar umsonst. Es gibt leider keinerlei Versorgung was uns auch dazu Zwang, am nächsten Tag den Stellplatz zu wechseln.
Prinzipiell ist es aber ab Schiedam gut möglich auch Rotterdam zu besuchen. Erst Recht wenn ihr vielleicht sogar Fahrräder dabei habt? In etwa 20 Minuten erreicht ihr mit dem Rad den Rotterdamer Hafen.
Stadscamping Rotterdam - zentraler Campingplatz am Zoo von Rotterdam
Der zentrale Campingplatz ist leider etwas in die Jahre gekommen. Duschen und Toiletten waren zwar alt aber dafür immer tadellos sauber. Wir wollten hier Wäsche waschen und uns etwas erholen, deshalb sind wir hier gleich zwei Nächte geblieben. Den Campingplatz finden und buchen kannst du direkt auf deren Homepage.
Weitere Möglichkeiten um in Rotterdam zu übernachten:
Wenn du nach einer zentralen Übernachtungsmöglichkeit suchst, dann ist vielleicht das kleine aber feine Bed & Breakfast Walenburg* etwas für dich. Trotz seiner zentralen Lage wohnst du hier ruhig. Zum Teil bietet die Unterkunft auch wahlweise Terrasse bzw. Garten an, so dass du auch mal zur Ruhe kommen kannst. Für Sparfüchse die aber nicht auf den Komfort eines Hotels verzichten wollen, sei das easyHotel Rotterdam City Centre* empfohlen. Die Zimmer sind zwar schlicht ausgestattet, für einen Städtetrip aber absolut ausreichend.
Solltest du etwas ganz Besonderes suchen und vielleicht auch mit einer größeren Gruppe anreisen, dann ist vielleicht auch das Boat-Apartment Rotterdam Fokkelina* etwas für euch? Hier könnt ihr ganz entspannt auf einem gut ausgestattetem Boot übernachten und habt so ein authentisches und unvergessliches Erlebnis in Rotterdam . Ein ähnliches, wenn gleich auch moderner und stylischer eingerichtetes Boot gibt es unter dem Namen Rooms on Water*. Das Boot ist sehr gut ausgestattet und du wirst dich eher wie in einem Hotel fühlen, als wie auf einem Boot.
Wie lange sollte ich mir für Rotterdam Zeit nehmen?
Natürlich kann man das nicht pauschal beantworten. Für uns waren zwei Tage Rotterdam auf jeden Fall zu kurz. Wir würden definitiv drei Tage für einen ersten Überblick empfehlen, wenn du dir noch Museen anschauen willst oder dem Zoo einen Besuch abstatten magst, dann brauchst du vielleicht sogar eine ganze Woche. Für uns war Rotterdam der Hidden Champion unserer Reise. Vielleicht weil wir keinen Plan hatten, was uns Rotterdam bereit hält? Vielleicht weil Amsterdam als Ausflugsziel, Rotterdam immer noch den Rang abläuft? Wir wissen es nicht! Wir sind ganz ohne Erwartungen nach Rotterdam gekommen und haben uns in diese Stadt verliebt. Mit all ihren Baukränen, den riesigen Containerschiffen, den Problemen als Europas größter Umschlagplatz von Drogen (wovon du als Tourist absolut nichts mitbekommst). Rotterdam hat den Charme von Hamburg – ein wenig geschäftiges Treiben und ein bisschen schäbig-schick auf eine gute Art. Wir haben Rotterdam in unser Herz geschlossen und würden sofort wieder dahin zurück!
Unser Video über Rotterdam:
Noch mehr über die Niederlande kannst du hier erfahren:
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