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ToggleWas dich am Königssee erwartet
Der Königssee, der oft als „Bayerns schönster Alpensee” bezeichnet wird, erstreckt sich über eine Länge von etwa 7,7 Kilometern und erreicht eine maximale Tiefe von 190 Metern. Er verdankt seine Entstehung dem Zurückweichen der Gletscher nach der letzten Eiszeit. Die fjordartige Landschaft mit den steil aufragenden Berghängen verleiht dem See seinen einzigartigen Charakter und hat ihm den Beinamen „nördlichster Fjord Europas” eingebracht. Für uns ist der Königssee daher ein Naturerlebnis, dass es so in Deutschland kein zweites Mal gib.
Seit 1978 gehört der Königssee zum Nationalpark Berchtesgaden und steht somit unter besonderem Schutz. Die außergewöhnliche gute Wasserqualität, durch die man bis zu zehn Meter tief in das kristallklare Wasser blicken kann, wird durch strenge Umweltauflagen gewährleistet. So dürfen auf dem See ausschließlich Elektro-, Ruder- und Tretboote fahren. Private Motorboote sind verboten und ausschließlich Rettungs- und Hilfsdiensten wie der Wasserwacht oder dem THW vorbehalten. Eine Ausnahmeregelung wurde lediglich für einen einzelnen Fischer erteilt, der nun motorisiert für die Restaurants um den Königssee fischen gehen darf.
Die zerklüfteten Felsformationen um den See herum, die dichte Vegetation und die majestätischen Berggipfel, allen voran der 2 713 Meter hohe Watzmann, bilden eine spektakuläre Naturkulisse. Neben seiner natürlichen Schönheit beeindruckt der Königssee auch durch seine kulturhistorische Bedeutung wie zum Beispiel durch die markanten rötlichen Zwiebeltürme der Wallfahrtskirche St. Bartholomä. Die Kirche zählen zu den bekanntesten Fotomotiven Bayerns und ist ein absoluter Touristenmagnet am Königssee.
Das Echo vom Königssee
Etwa auf halber Strecke zur ersten Haltestelle St. Bartholomä legt der Schiffsführer eine kurze Pause ein, um ein ganz besonderes Naturphänomen des Königssees zu demonstrieren: Er spielt eine kurze Melodie auf einer Trompete, die von den umliegenden Felswänden mehrfach zurückgeworfen wird und als Echo zu hören ist. Wir fanden dieses Schauspiel auf jeden Fall sehr beeindruckend.
Die Tradition reicht übrigens weit in die Vergangenheit zurück und waren früher so gar nicht touristischen angehaucht sondern hatten einen klaren Nutzen. Beits im 16. Jahrhundert sollen Fischer das Echo genutzt haben, um bei Nebel ihre Position auf dem See zu bestimmen.
Die Schifffahrt auf dem Königssee
Die Schifffahrt ist das Herzstück eines jeden Besuchs am Königssee. Natürlich kann man auch einfach wandern gehen, aber die Perspektive vom Schiff aus ist wirklich unbeschreiblich schön und sollte von dir auf jeden Fall gemacht werden. Da der See von steilen Felswänden umgeben ist und es keine durchgehende Uferstraße gibt, sind die traditionellen Elektroboote für viele Ausflugsziele die einzige Möglichkeit, den hinteren Teil des Königssees zu erreichen. Welche tollen Ausflugsziele es rund um die Anlegestellen gibt und was es dort zu sehen gibt, erfährst du weiter unten in diesem Beitrag.
Die Elektroboote – Umweltschutz mit Tradition
Bereits seit 1909 verkehren auf dem Königssee ausschließlich Elektroboot. Eine umweltbewusste Entscheidung, die ihrer Zeit weit voraus war. Die heutige Flotte umfasst 19 moderne Elektroschiffe mit einer Kapazität von jeweils etwa 80 Personen. Jedes dieser Schiffe trägt einen Namen mit Bezug zur lokalen Geschichte oder Geographie, wie „Watzmann“, „St. Bartholomä“ oder „Obersee“.
Die Elektroantriebe sorgen für eine nahezu geräuschlose Fahrt über den See. Diese Stille ist nicht nur für uns Passagiere ein besonderes Erlebnis, sondern schützt auch die empfindliche Ökologie des Nationalparks. Die Boote werden über Nacht aufgeladen und können dann den ganzen Tag über ihren Dienst verrichten.
Die Fahrzeuge sind robust gebaut und für alle Wetterbedingungen ausgerüstet. Bei extremen Wetterverhältnissen kann der Schiffsverkehr jedoch eingestellt werden, was vor allem in den Wintermonaten gelegentlich vorkommt.
Achtung: In der Wintersaison wird auch nicht jede Anlegestelle angefahren!
Fahrplan und Ticketpreise
Die Königsseeschifffahrt ist saisonal organisiert, mit einem dichteren Takt in der Hauptsaison von April bis Oktober. In dieser Zeit verkehren die Schiffe etwa alle 30 bis 45 Minuten zwischen dem Hauptanleger Schönau (Seelände) und St. Bartholomä. Die Fahrten zum südlichsten Anleger Salet werden etwas seltener innerhalbes des Jahres angeboten. Ein Blick auf die Homepage ist daher unbedingt vor Besuch ratsam:
https://www.seenschifffahrt.de/de/koenigssee/fahrplan/fahrplan/
In der Nebensaison von November bis März ist der Fahrplan ausgedünnt, und bei extremen Wetterbedingungen, insbesondere bei Eisbildung auf dem See, kann der Schiffsverkehr komplett eingestellt werden. Es empfiehlt sich daher vor allem in der kühleren Jahreszeit, den aktuellen Fahrplan (siehe oben) vorab zu prüfen.
Die Ticketpreise sind nach Streckenlänge gestaffelt und können von dir auf der Homepage eingesehen werden. Welche Optionen es gibt siehst du hier zusammengefasst:
Die beliebteste und zugleich touristischste Fahrt über den Königssee ist die Strecke vom Hauptanleger Seelände nach St. Bartholomä. Hier kannst du sowohl die Hinfahrt als auch die Hin- und Rückfahrt direkt online buchen.
Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du unbedingt bis ganz nach hinten nach Salet fahren. Unserer Meinung nach lohnt es sich, dort genügend Zeit einzuplanen, denn die Naturschönheit ist dort ganz besonders schön. Übrigens fahren die Boote nach Salet immer auch über St. Bartholomä. Du kannst also auch dort aus- und später wieder einsteigen. Es ist egal, ob du St. Bartholomä als Erstes oder auf dem Rückweg besuchst.
Die Haltestelle Kessel wird nur nach Bedarf angefahren. Sie ist Wanderern mit gut trainierten Waden vorbehalten. Die Touren ab Kessel sind nur für Geübte geeignet und daher für den durchschnittlichen Tagestourismus eher uninteressant.
Mehr Informationen zu dieser eher unbekannten Anlegestelle erfährst du weiter unten in diesem Beitrag.
Wichtig für alle Hundefreunde: Hunde dürfen für einen geringen Aufpreis mit auf das Schiff.
- Kampfhunde (lt. Verordnung über Hunde mit gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit vom 10.07.1992) werden generell nicht transportiert.
- Alle Hunde, unabhängig von Rasse oder Größe müssen einen Maulkorb* tragen.
Die Tickets für dich und deinen Hund können direkt am Schiffsanleger Seelände erworben werden, wo sich mehrere Kassenhäuschen befinden. In der Hochsaison empfiehlt es sich, früh am Morgen anzureisen, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Eine Online-Reservierung ist vor allem an Wochenenden und zur Hauptsaison aber durchaus sinnvoll.
Die Anlegestellen auf dem Königssee und was man dort alles erleben kann
Der Königssee verfügt insgesamt über vier Anlegestellen, die jeweils eigene Attraktionen und Ausflugsmöglichkeiten bieten. Eine detaillierte Übersicht haben wir dir hier zusammengestellt, sodass du auswählen kannst, was am besten zu dir passt.
Seelände der Ausgangspunkt am Königssee
Die Seelände in Schönau am Königssee ist dein zentraler Startpunkt für alle Schifffahrten und gleichzeitig ein belebtes touristisches Zentrum. Es geht hektisch und geschäftig zu dort aber dennoch lohnt es sich wirklich, bevor du aufs Schiff steigst, hier ein wenig Zeit zu verbringen und das vielfältige Angebot zu nutzen oder am Ende des Tages dort ins Restaurant einzukehren.
Was dich an der Seelände erwartet:
Einkaufsmöglichkeiten: Rund um den Anleger findest du zahlreiche Souvenirläden. Hier werden traditionelle bayerische Handwerkskunst wie Schnitzereien, Lederwaren und lokale Spezialitäten angeboten aber auch jede Menge Nippes und Kitsch. Unser Tipp: Achte auf Produkte aus regionaler Herstellung, um authentische Andenken zu finden.
Gastronomie: Das kulinarische Angebot an der Seelände reicht von einfachen Imbissbuden bis zu gehobenen Restaurants. Du kannst regionale Spezialitäten wie Kaiserschmarrn, Obazda oder eine deftige Brotzeit genießen, bevor du deine Schiffsfahrt antrittst. Allerdings ist es hier wie an vielen anderen Touristen-Hotspots auch: der Preis ist auf jeden Fall höher als wenn du ein Dorf weiter einkehrst.
Jenner-Seilbahn: Die Talstation der Jennerbahn liegt direkt neben der Seelände. Diese moderne Gondelbahn bringt dich auf den 1.874 Meter hohen Jenner, von wo aus du einen spektakulären Panoramablick über den Königssee und die umliegende Bergwelt genießen kannst. Die 2018 komplett modernisierte Bahn ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen oder einfach nur, um die alpine Aussicht zu genießen. Wenn du also vor hast in der Ecke noch mehr zu erleben, dann ist die Jennerbahn dir wirklich ans Herz zu legen, denn so einen genialen Ausblick auf den Königssee gibt es nur dort.
Informationszentrum Nationalpark Berchtesgaden: Das Informationszentrum bietet dir einen umfassenden Überblick über die Flora und Fauna des Nationalparks sowie interaktive Ausstellungen zu geologischen und ökologischen Themen. Der Besuch ist übrigens kostenlos.
Parkplätze: An der Seelände stehen dir mehrere große Parkplätze zur Verfügung. In der Hochsaison können diese jedoch schnell belegt sein. Es empfiehlt sich, früh am Morgen anzureisen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Der Malerwinkel: Ein kurzer Spaziergang führt dich zum berühmten Malerwinkel, einem Aussichtspunkt oberhalb des nördlichen Seeufers. Von hier aus bietet sich ein malerischer Blick über den See bis hin zu St. Bartholomä und dem Watzmann. Der Name geht auf die zahlreichen Landschaftsmaler zurück, die diesen Blickwinkel im 19. Jahrhundert für ihre Werke wählten. Wenn du also den Königsee ohne Schifffahrt erleben willst, dann ist diese kleine, rund 5 km lange Wanderung genau das Richtige für dich.
St. Bartholomä mit seiner berühmten Wallfahrtskirche
Nach einer etwa 35-minütigen Schifffahrt erreichst du den wohl berühmtesten und zugleich touristischsten Anlegeplatz am Königssee: St. Bartholomä. Die unverwechselbare Wallfahrtskirche mit ihren roten Zwiebeltürmen, umrahmt von der imposanten Kulisse des Watzmann-Massivs, gehört zu den meistfotografierten Wahrzeichen Bayerns. Das zieht im Jahr durchschnittlich etwa 700.000 Menschen an.
Was dich in St. Bartholomä erwartet:
Die Wallfahrtskirche: Die katholische Wallfahrtskirche St. Bartholomä wurde in ihrer heutigen Form im 17. Jahrhundert erbaut, obwohl ihre Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Dieser barocke Bau mit seinen charakteristischen roten Zwiebeltürmen ist dem Apostel Bartholomäus geweiht und gilt als herausragendes Beispiel bayerischer Sakralarchitektur. Das Kircheninnere ist bewusst schlichter gestaltet als die prächtige Außenfassade, beeindruckt aber durch harmonische Proportionen und einige wertvolle Kunstwerke. Die Kirche kannst du kostenlos besichtigen, sofern gerade kein Gottesdienst stattfindet..
Das ehemalige Jagdschloss: Direkt neben der Kirche steht das frühere königliche Jagdschloss, dessen Ursprünge ebenfalls bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Heute beherbergt dieses historische Gebäude ein traditionelles Gasthaus, das regionale Spezialitäten serviert. Besonders bekannt ist die hausgemachte Königsseeforelle, die in den eigenen Gewässern gezüchtet wird.
Wanderweg zur Eiskapelle: Von St. Bartholomä aus führt ein gut ausgebauter Wanderweg zur Eiskapelle, einem beeindruckenden Naturphänomen am Fuße des Watzmanns. Dabei handelt es sich um einen gewölbeartigen Rest von Schnee und Eis am Ausgang einer Schlucht, der oft bis in den Spätsommer hinein erhalten bleibt. Die etwa anderthalbstündige Wanderung (einfache Strecke) führt durch abwechslungsreichen Bergwald und bietet immer wieder schöne Ausblicke. Der Weg ist machbar aber erfordert unbedingt festes Schuhwerk.
Der Schrainbach-Wasserfall: Ein weiteres beeindruckendes Naturhighlight in der Nähe von St. Bartholomä ist der Schrainbach-Wasserfall. Das Wasser stürzt hier in mehreren Kaskaden über die Felswände und bietet besonders nach Regenfällen oder während der Schneeschmelze ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Einfache Rundwanderwege: Rund um St. Bartholomä gibt es mehrere leichtere Wanderwege, die sich hervorragend für einen gemütlichen Spaziergang nach der Schiffsfahrt eignen. Der Uferweg bietet immer wieder neue Perspektiven auf den See und die umliegenden Berge. Informationstafeln entlang der Wege erläutern dir die besondere Flora und Fauna des Nationalparks
Salet dein Tor zur (fast) unberührten Natur
Der südlichste Anleger Salet markiert das Ende des Königssees und öffnet dir die Tür zu einigen der spektakulärsten Wanderungen im Herzen des Nationalparks Berchtesgaden. Die Bootsfahrt von der Seelände hierher dauert etwa 55 Minuten. Du bist also allein mit der Hin- und Rückfahrt gut zwei Stunden unterwegs! Eine Zeitinvestition, die sich aber unserer Meinung nach durch unvergessliche Naturerlebnisse mehr als auszahlt.
Was dich in Salet erwartet:
Der spektakuläre Obersee: Nur wenige Gehminuten vom Anleger in Salet entfernt liegt der atemberaubende Obersee, der Hauptanziehungspunkt dieser Region. Ein gut ausgebauter Wanderweg führt dich durch ein malerisches, schmales Tal, vorbei an saftig grünen Wiesen, zu diesem unglaublich idyllischen Gebirgssee. Ursprünglich mit dem Königssee verbunden, wurde der Obersee durch Geröllablagerungen abgetrennt und bildet heute ein eigenständiges Naturjuwel. Das türkisblaue Wasser des Obersees spiegelt die steil aufragenden Felswände wider und am südlichen Ende stürzt der beeindruckende Röthbach-Wasserfall in die Tiefe. Diese Szenerie erinnert an die majestätischen Fjordlandschaften Norwegens oder Neuseelands und das mitten in Deutschland. Für uns persönlich das absolute Highlight neben dem Königssee selbst.
Der Röthbachfall: Von der südlichen Spitze des Obersees aus kannst du den höchsten Wasserfall Deutschlands bestaunen. Der Röthbach-Wasserfall fällt aus einer Höhe von 470 Metern in mehreren Kaskaden ins Tal. Der Weg von der Saletalm bis zum Röthbach-Wasserfall dauert in der Regel ungefähr 1 1/2 Stunden.
Die Fischunkelalm: Eine beliebte Wanderung führt dich von Salet zur malerischen Fischunkelalm. Diese bewirtschaftete Alm direkt am Ufer des Obersees lädt mit traditionellen bayerischen Speisen und hausgemachten Kuchen zum Verweilen ein. Von der Terrasse aus genießt du einen herrlichen Blick auf den See und die umliegenden Berggipfel. Die Alm ist in der Regel von Mai bis Oktober geöffnet, abhängig von den Wetterbedingungen.
Kiosk Salet: Direkt am Anleger Salet findest du einen kleinen Kiosk, der Getränke, Snacks und Eis anbietet. Beachte jedoch, dass das Angebot hier deutlich begrenzter ist als an anderen Anlegestellen. Für längere Wanderungen solltest du daher ausreichend eigene Verpflegung mitbringen!
Startpunkt für alpine Herausforderungen: Für erfahrene Bergsteiger dient Salet als perfekter Ausgangspunkt für anspruchsvolle Hochgebirgstouren, beispielsweise zum Funtensee, zur Kärlinger Hütte oder ins berühmte Steinerne Meer. Diese mehrstündigen Touren erfordern alpine Erfahrung, eine ausgezeichnete Kondition und die passende Ausrüstung. Bitte überschätzt euch hierbei nicht!
Kessel die fast unbekannte Anlegestelle
Kessel ist wie Bielefeld, es gibt Leute die behaupten es gibt sie gar nicht. Die vierte und letzte Anlegestelle ist touristisch nicht sonderlich relevant so das dieser besondere Halt nur bei Bedarf angefahren wird. Schiffe legen hier nur an, wenn Passagiere aussteigen möchten, und nehmen auf der Rückfahrt ausschließlich jene Personen mit, die dort ausgestiegen sind und sich per Handzeichen bemerkbar machen.
Was dich in Kessel erwartet:
Ausgangspunkt für Berg-Experten: Kessel dient hauptsächlich als Startpunkt für erfahrene Bergwanderer und Kletterer. Von hier aus führen anspruchsvolle Steige tief in die umliegende Bergwelt, insbesondere auf den Grünstein und zum bekannten Klettersteig.
Der Kaunerwand-Klettersteig: Dieser mittelschwere bis schwere Klettersteig an der Kaunerwand ist bei Kletterfreunden äußerst beliebt. Die Tour bietet spektakuläre Ausblicke auf den Königssee, erfordert jedoch die entsprechende Ausrüstung (Klettersteigset, Helm) und alpine Erfahrung. Rechne hier mit einer reinen Kletterzeit von etwa 2-3 Stunden, zuzüglich Zu- und Abstieg.
Unvergleichliche Stille: Im Gegensatz zu den belebteren Anlegestellen wie St. Bartholomä und Salet ist Kessel ein Ort der absoluten Ruhe. Hier findest du absolut keine touristischen Einrichtungen oder Gastronomie. Stattdessen erwartet dich unberührte Natur und die einmalige Chance, seltene Tierarten wie Gämsen, Steinadler oder Murmeltiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Wandermöglichkeiten rund um den Königssee
Der Königssee und seine Umgebung sind ein wahres Paradies für Wanderer aller Erfahrungsstufen. Von gemütlichen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen alpinen Touren ist für jeden etwas dabei. Hier stellen wir dir fünf der beliebtesten Wandermöglichkeiten vor und in Klammern siehst du auf einem Blick von welcher Haltestelle du starten musst:
Für diejenigen, die keine lange Wanderung unternehmen möchten, aber dennoch spektakuläre Ausblicke genießen wollen, ist der Weg zum Malerwinkel ideal. Dieser leichte Spaziergang beginnt direkt an der Seelände und führt entlang des nordwestlichen Seeufers zu einem der berühmtesten Aussichtspunkte am Königssee.
- Streckenverlauf: Seelände – Malerwinkel – Rabenwand – zurück
- Länge: ca. 3 km (Rundweg)
- Dauer: 1 Stunde
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Höhenmeter: ca. 50 m
Vom Malerwinkel aus bietet sich ein atemberaubender Blick über den nördlichen Teil des Königssees mit St. Bartholomä und dem Watzmann im Hintergrund.
Wer etwas mehr Zeit hat, kann die Wanderung bis zur Rabenwand fortsetzen, die einen weiteren beeindruckenden Aussichtspunkt bietet. Der gesamte Weg ist gut ausgebaut und auch für Familien mit Kindern geeignet.
Die Halbinsel St. Bartholomä bietet mehrere lohnende Wandermöglichkeiten, die direkt am Anleger beginnen. Neben der Besichtigung der berühmten Wallfahrtskirche solltest du zumindest auch einen der Rundwege erkunden
- Rundweg St. Bartholomä: Streckenverlauf: St. Bartholomä – Uferweg – St. Bartholomä
- Länge: ca. 2 km
- Dauer: 45 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: sehr leicht
- Höhenmeter: minimal
Dieser entspannte Rundweg führt dich einmal um die Halbinsel und bietet immer wieder neue Perspektiven auf den See und die umliegenden Berge. Der Weg ist nahezu eben und für alle Altersgruppen geeignet.
Diese leichte bis mittelschwere Wanderung ist ein absolutes Muss für jeden Königssee-Besucher. Vom Anleger Salet führt ein gut ausgebauter Weg in etwa 15 Minuten zum idyllischen Obersee. Der schmale Bergsee liegt eingebettet zwischen steilen Felswänden und bietet eine fast unwirkliche Fjordlandschaft.
- Streckenverlauf: Salet – Obersee – Fischunkelalm – Röthbachfall (teilweise) – zurück
- Länge: ca. 7 km (Rundweg)
- Dauer: 2-3 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
- Höhenmeter: ca. 200 m
Am südlichen Ufer des Obersees liegt die urige Fischunkelalm, die von Mai bis Oktober bewirtschaftet ist. Hier kannst du dich nochmals stärken, bevor du die Wanderung fortsetzt oder den Rückweg angehst.
Ambitionierte Wanderer können vom Ende des Obersees noch weiter zum Fuß des Röthbachfalls aufsteigen. Der höchste Wasserfall Deutschlands (470 m) bietet ein beeindruckendes Naturschauspiel. Der Weg dorthin ist wirklich einmalig schön und entschädigt jede Mühe.
Eine der beliebtesten mittelschweren Wanderungen führt von St. Bartholomä zur Eiskapelle, einem beeindruckenden Naturphänomen am Fuße der Ostwand des Watzmanns.
- Streckenverlauf: St. Bartholomä – Eisbach – Eiskapelle – zurück
- Länge: ca. 7 km (Hin- und Rückweg)
- Dauer: 3-4 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Höhenmeter: ca. 350 m
Der Weg führt zunächst durch lichten Mischwald, überquert mehrmals den Eisbach und steigt dann zunehmend an. Je näher du der Eiskapelle kommst, umso karger wird die Landschaft und auch leicht steiler wird es. Die Eiskapelle selbst ist ein gewölbeartiger Schneerest am Ausgang einer Schlucht, der durch Lawinen entsteht und oft bis in den späten Sommer hinein erhalten bleibt.
Bitte beachte unbedingt, dass die letzten Meter zum Fuß der Eiskapelle gefährlich sein können, besonders wenn sich Eisblöcke lösen. Genießen das Naturschauspiel aus sicherer Entfernung.
Erfahrene Bergwanderer und Kletterer können vom Anleger Kessel aus den anspruchsvollen Aufstieg zur Kaunerwand wagen.
- Streckenverlauf: Kessel – Kaunerwand Klettersteig – Grünstein – zurück
- Länge: ca. 8 km
- Dauer: 5-6 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: schwer
- Höhenmeter: ca. 750 m
Diese Route erfordert alpine Erfahrung, Schwindelfreiheit und entsprechende Kletterausrüstung (Helm, Klettersteigset, festes Schuhwerk). Der Klettersteig selbst ist mit Schwierigkeitsgrad C/D bewertet und bietet spektakuläre Tiefblicke auf den Königssee. Die Mühe wird mit einer atemberaubenden Panoramaaussicht belohnt, die bei guter Sicht bis zu den Hohen Tauern reicht.
Aufgrund der Exponiertheit der Route sollte diese Tour nur bei stabiler Wetterlage und ohne Zeitdruck unternommen werden. Eine frühzeitige Rückkehr zum Anleger Kessel ist wichtig, da nicht alle Schiffe hier halten und die letzte Rückfahrtmöglichkeit zur Seelände oft schon am frühen Nachmittag ist.
Übernachtungsmöglichkeiten rund um den Königssee
Der Königssee ist zwar ein typisches Ziel für einen Tagesausflug, doch damit wird ihm nicht ganz gerecht. Um alles in Ruhe zu genießen, ausgiebig zu wandern oder auch einfach nur, um alles entspannter anzugehen, lohnt es sich, mindestens eine Übernachtung einzuplanen.
Die nähere Region bietet Unterkünfte in allen Preisklassen: von eher einfachen, aber authentischen Pensionen bis hin zu luxuriösen Wellnesshotels.
Nachfolgend haben wir dir einige Unterkünfte zusammengestellt, einmal in Schönau am Königssee und einmal im etwa fünf Kilometer entfernten Berchtesgaden.
Übernachten in Schönau am Königssee
Der Ort Schönau am Königssee liegt in unmittelbarer Nähe zum Hauptanleger Seelände und bietet ein große Auswahl an Unterkünften:
Übernachten in Berchtesgaden
Die historische Stadt Berchtesgaden liegt etwa fünf Kilometer vom Königssee entfernt und ist eine gute Alternative für dich, wenn du neben dem See auch andere Sehenswürdigkeiten der Region erkunden möchtest.
Übernachten auf einer Alm: Für alle, denen Rustikalität und Einfachheit nichts ausmachen, ist eine Übernachtung in den Bergen vielleicht eine gute Option. Einige Almen in der Region bieten sehr einfache Übernachtungsmöglichkeiten. Das rustikale Ambiente, die Abgeschiedenheit und das Erwachen inmitten der Bergwelt sind allerdings ein unvergessliches Erlebnis.
Die meisten Almhütten sind nur zu Fuß erreichbar und verfügen über eingeschränkten Komfort (oft gibt es keine Duschen, nur Gemeinschaftstoiletten und/oder Gemeinschaftsschlafräume). Beliebte Optionen sind die Kührointalm und die Gotzenalm.
Camping am Königssee: Der Campingplatz Grafenlehen in Schönau bietet Stellplätze für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile in landschaftlich einmaliger Lage. Die sauberen Sanitäranlagen und die Nähe zum See machen ihn zu einem beliebten Anlaufpunkt für alle die gerne campen.
Anreise zum Königssee
Anreise mit dem Auto
Aus Richtung München:
Starte am besten über die Autobahn A8 in Richtung Salzburg. Am Autobahnkreuz Inntaldreieck biegst Du auf die A93 Richtung Kufstein ab und wechselst dann wieder auf die A8 und diesmal weiter in Richtung Salzburg. Verlasse die Autobahn an der Ausfahrt Bad Reichenhall und folge der Bundesstraße B20 über Berchtesgaden bis nach Schönau am Königssee. Je nach Verkehr brauchst Du für die Strecke von München aus rund 2 bis 2,5 Stunden.
Aus Richtung Salzburg:
Wenn Du in Salzburg losfährst, hast Du es besonders nah. Nur etwa 30 Kilometer trennen Dich vom idyllischen Königssee. Folge einfach der B160 bzw. später der B305 über Bad Reichenhall nach Berchtesgaden. Von dort geht es weiter nach Schönau am Königssee.
Aus Richtung Norden oder Mitteldeutschland:
Wenn Du aus dem nördlichen Teil Deutschlands anreist, nimmst Du zunächst die A9 bis zum Kreuz Nürnberg-Ost, dann geht’s weiter auf die A3 Richtung Regensburg. Anschließend fährst Du auf die A92 Richtung München, wechselst auf die A99 und dann auf die A8 Richtung Salzburg. Von hier an folgst Du der Strecke wie bereits oben beschrieben (also weiter wie aus Richtung München).
Parkplätze am Königssee
Am Königssee stehen mehrere große Parkplätze zur Verfügung. In der Hauptsaison sind diese Parkplätze oft schon am Vormittag belegt, weshalb es wichtig ist, an den Wochenenden früh anzureisen. Alternativ kannst du auch einen der Park-and-Ride-Parkplätze am Ortsrand nutzen und mit dem Shuttlebus zum See fahren.
Unser Tipp: Reise in der Hauptsaison möglichst früh an (vor 9 Uhr), um einen Parkplatz zu bekommen, Staus zu vermeiden und bereits vor dem großen Ansturm im Boot zu sitzen.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit der Bahn: Der nächstgelegene Bahnhof ist Berchtesgaden. Es gibt regelmäßige Verbindungen von München (ca. 2,5 Stunden) und Salzburg (ca. 1 Stunde). Von Berchtesgaden verkehren regelmäßig Busse zum Königssee.
Mit dem Bus: Vom Bahnhof Berchtesgaden fahren die Buslinien 839 und 841 direkt zum Königssee. Die Fahrtzeit beträgt etwa 15 Minuten, und die Busse verkehren tagsüber mehrmals stündlich.
Touren ab Salzburg: Wenn du, so wie wir, mit dem Gedanken spielst, in Salzburg Urlaub zu machen, kannst du dich auch unkompliziert einer geführten Tour anschließen. Ab Salzburg werden zwei Tagestouren zum Königssee angeboten, die auch das nicht minder sehenswerte Salzbergwerk mit einschließen:
Praktische Tipps für deinen Besuch des Königsees
Beste Besuchszeiten
Beste Besuchszeiten für den Königssee – So entgehst Du dem Trubel
Tageszeit:
Wenn Du den Königssee in seiner ganzen Ruhe erleben möchtest, solltest Du möglichst früh am Morgen (vor 9 Uhr) oder am späten Nachmittag (nach 15 Uhr) dort sein. Zu diesen Zeiten ist am wenigsten los, und Du kannst die atemberaubende Natur besser genießen. Die ersten Schiffe legen in der Regel gegen 8:30 Uhr ab. Die letzten Rückfahrten finden je nach Saison zwischen 16:30 und 18:30 Uhr statt.
Wochentage:
Versuche Deinen Besuch möglichst auf einen Wochentag (Montag bis Freitag) zu legen. An Wochenenden und Feiertagen ist der Königssee deutlich stärker besucht, und es kann schnell voll werden.
Schulferien:
Während der bayerischen und österreichischen Schulferien ist das Besucheraufkommen in der Regel am höchsten. Besonders viel los ist dann rund um die Sommer- und Herbstferien. Wenn Du es lieber ruhig magst, bieten sich vor allem die zweite Junihälfte und der September nach dem Schulbeginn an.
Verpflegung
Obwohl es an den meisten Hauptanlegestellen gastronomische Angebote gibt, empfiehlt es sich, für längere Wanderungen ausreichend Wasser und Snacks mitzunehmen. Besonders am Obersee sind die Einkehrmöglichkeiten begrenzt. Wenn der Besucherandrang groß ist, findest du hier oft auch keinen Sitzplatz mehr.
Weitere praktische Hinweise
Bargeld nicht vergessen:
Nimm auf jeden Fall ausreichend Bargeld mit! Besonders kleinere Gaststätten und Almhütten akzeptieren oft keine Kartenzahlung.
Toiletten:
Öffentliche Toiletten findest Du an allen Schiffsanlegern sowie bei größeren gastronomischen Betrieben. In der freien Natur sieht es dagegen eher mau aus, da gibt es natürlich kaum bis gar keine sanitären Anlagen. Plane also entsprechend vor, vor allem wenn Du eine längere Wanderung vorhast.
Handyempfang:
Der Mobilfunkempfang ist am Königssee generell gut. Allerdings kann er in abgelegenen Tälern, Schluchten oder auf höher gelegenen Wanderwegen eingeschränkt sein. Am besten lädst Du Dir Wanderkarten, Fahrpläne oder andere wichtige Infos vorab auf Dein Handy, so bist Du auch offline bestens gerüstet.
Hunde:
Wenn Du Deinen Hund mitbringst, ist das grundsätzlich kein Problem. Wichtig ist nur, dass Du ihn an der Leine führst. Für die Fahrt mit dem Schiff musst Du einen kleinen Aufpreis zahlen und dein Hund muss auf dem Schiff einen Maulkorb* tragen.
Barrierefreiheit:
Der Hauptanleger Seelände und die Schiffe sind in der Regel barrierefrei zugänglich. Wenn Du mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs bist, kannst Du hier also problemlos einsteigen. An den anderen Anlegern sowie auf den meisten Wanderwegen gibt es allerdings größere Einschränkungen, da die Wege oft steil, schmal oder unbefestigt sind.
Unser Video über unseren Besuch am Königssee:
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